Wenn Ihr gerne in einem Café einen Cappuccino trinkt und das Getränk liebt, werdet Ihr mit Sicherheit versuchen, dieses auch in den eigenen vier Wänden zu genießen. Doch die Zubereitung ist manchmal komplizierter, als man sich das vorstellen mag. Viele wenden sich enttäuscht ab, wenn der eigene Cappuccino nicht den eigenen Ansprüchen genügt. Wir verraten Euch, was Ihr für einen perfekten Cappuccino wissen müsst und mit welcher Ausrüstung Ihr einen Cappuccino zaubert, der sich mit dem von Eurem Lieblings-Italiener messen kann.

Das wichtigste in Kürze

  • Die Qualität der Kaffeebohnen sollte nicht unterschätzt werden
  • Die Härte des Wassers trägt enorm zur Geschmacksentfaltung bei
  • Hochwertige Milch mit hohem Fettgehalt sorgt für die perfekte Mischung

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Cappuccino Basis  - Der Espresso und seine Zubereitung
  • 2. Milch im Cappuccino - So gelingt Euch der optimale Milchschaum
  • 3. Zubereitung des Cappuccinos
  • Cappuccino pur oder darf es etwas mehr sein?

1. Cappuccino Basis  - Der Espresso und seine Zubereitung

Der Espresso ist der Geschmacksträger im Cappuccino und deswegen von besonderer Bedeutung. Mit einem guten Espresso steht und fällt die Qualität des Cappuccinos. Daher solltet Ihr hier sowohl auf die Zutaten als auch auf die richtige Zubereitung höchsten Wert legen. Denn selbst bei ansonsten perfekten Bedingungen kann ein Cappuccino misslingen, wenn der Espresso nicht Euren Ansprüchen genügt.

Auswahl der richtigen Bohnen

Wichtig ist, dass Ihr Euch bei den Bohnen nicht von der Werbung blenden lasst, sondern immer wieder neu probiert, welche Sorten und welche Röstungen Euch zusagen. Für den klassisch-italienischen Cappuccino wird in der Regel ein sogenannter Blend verwendet. Dabei handelt es sich um eine Mischung von Arabica- und Robustabohnen. Meist in einem Mischungsverhältnis von 60 Prozent Arabica-Bohnen und 40 Prozent Robustabohnen. Die Robustabohnen geben dem Cappuccino mehr Tiefe und Substanz, da diese einen viel intensiveren Geschmack abgeben. Besonders in Verbindung mit dem Milchschaum kommen die stärkeren Bitterstoffe weniger stark zur Geltung. Aus welchen Anbaugebieten und Röstereien die Bohnen kommen, kann den Geschmack zusätzlich beeinflussen. Daher raten wir dazu die Bohnen einzeln zu kaufen und mit der Mischung zu experimentieren. So findet Ihr für Euch die perfekte Mischung.

Die richtige Zubereitungsform - vergesst die Vollautomaten

Vor einigen Jahren ging der Trend stark zu den Vollautomaten. Viele dieser Automaten haben auch eine eigene Funktion für Espresso. Aber seien wir ehrlich, diese Funktion ist nutzlos. Es wird nur ein sehr starker Kaffee produziert, aber kein echter Espresso. Denn dieser gelingt erst, wenn heißer Dampf mit viele Druck durch das Pulver gedrückt wird. Und das kann bei aller Liebe, kein Kaffeevollautomat leisten. Hier braucht es also eher eine Siebträgermaschine. Denn diese bietet nicht nur die perfekte Zubereitung, sondern auch die für den Milchschaum notwendige Dampfdüse. Wir wissen auch, dass eine Siebträgermaschine sehr teuer ist und nicht jeder das Budget und den Platz für eine solche Lösung hat.

Eine Alternative stellt das Herdkännchen, oder auch Bialetti, dar. Auch hier wird mit Dampfdruck gearbeitet, sodass das Ergebnis überzeugen kann. Zwar dauert die Zubereitung in einem Bialetti etwas länger, dafür könnt Ihr aber echten Espresso genießen. Sowohl pur als auch als leckerer Cappuccino.

Den richtigen Mahlgrad finden

Wenn Ihr die Bohnen schon selbst kauft, ist es sinnvoll diese auch selbst zu mahlen. Denn nur so bleibt der frische Geschmack lange erhalten und der Cappuccino wird aromatischer. Nun stellt sich die Frage, wie der optimale Mahlgrad aussieht. Da das Wasser in Form von Dampf nur sehr kurze Zeit Kontakt mit dem Pulver hat, spielt dessen Oberfläche eine wichtige Rolle. Daher ist ein sehr feiner Mahlgrad von Vorteil. Hier müsst Ihr ein wenig experimentieren, da der Mahlgrad unter anderem die Bitterkeit und die geschmackliche Intensität des Espresso beeinflusst.

Die Cappuccino-Tasse vorbereiten - verlängert den Genuss deutlich

Egal mit welchem Werkzeug Ihr den Espresso zubereitet, die Tasse selbst sollte auch vorbereitet werden. Denn der Espresso wird sehr schnell kalt und das kann den Genuss mindern. Wir raten daher dazu, dass Ihr die Tasse vorwärmt. Am einfachsten funktioniert das, indem Ihr die Tasse mit heißem Wasser füllt und einige Minuten stehen lasst. Danach dann das Wasser abgießen und die Tasse schnell trocknen. Nun direkt den Espresso in die Tasse geben und mit der Zubereitung des Cappuccinos beginnen. Das mag übertrieben wirken, aber die Aromen von Milch und Espresso vermischen sich bei hohen Temperaturen am besten. Dieses Vorgehen trägt also deutlich zur Geschmacksverbesserung bei und macht den perfekten Cappuccino erst rund.

2. Milch im Cappuccino - So gelingt Euch der optimale Milchschaum

Neben dem Espresso spielt auch die Milch eine wichtige Rolle. Denn diese macht einen großen Bestandteil des Cappuccinos aus und trägt somit selbstverständlich auch zu dessen Geschmack bei. Es mag verlockend sein, einfach die übliche Milch im Kühlschrank zu nutzen, doch das ist nicht immer die beste Wahl. Wir zeigen Euch, wie Ihr die beste Milch findet und wie Ihr diese am besten zubereitet.

Die Wahl der richtigen Milchsorte

Auch wenn es mittlerweile einige Alternativen auf dem Markt gibt, ist eine echte Kuhmilch noch immer der Klassiker bei der Zubereitung von Cappuccino. Vor allem aber spielt der Fettgehalt eine wichtige Rolle, da Fett ein starker Geschmacksträger ist. Aus diesem Grund solltet Ihr beim Cappuccino besser auf Magermilch verzichten und zur guten Vollmilch mit mindestens 3,5 Prozent Fettanteil greifen. Der Geschmacksunterschied ist gewaltig. Und pro Tasse Cappuccino steigt die Kalorienzahl um nicht einmal 40 Kalorien an. Das sollten die meisten von uns gut verkraften können.

Darauf solltet Ihr beim Aufschäumen achten

Das Aufschäumen der Milch ist eine Kunst für sich, die man erst mit viel Übung wirklich meistert. Denn die Milch sollte eine feste und dennoch luftige Konsistenz aufweisen, damit sich Espresso und Milchschaum gut miteinander verbinden. Wichtig ist, dass die Milch bei diesem Vorgang nicht über 70 Grad Celsius erhitzt wird. Denn oberhalb dieser Grenze verliert die Milch die Fähigkeit sich optimal mit dem Espresso zu verbinden. Daher wird bei der Arbeit mit der Dampfdüse immer wieder ein wenig Pause eingelegt, damit die Milch nicht überhitzt.

Aufschäumen ohne Dampfdüse - so gelingt optimaler Milchschaum

Wer keine Siebträgermaschine sein Eigen nennt, hat in der Regel auch keine Dampfdüse zur Verfügung. Doch auch hier gibt es Workarounds. In jedem Fall müsst Ihr zunächst einmal die Milch auf die passende Temperatur bringen. Das gelingt in einem Topf in wenigen Minuten. Danach dann mit einem Stabmixer die Milch durchmixen. Das kann bis zu 3 Minuten dauern. Denn auch hier wird Sauerstoff unter die Milch gebracht, was diese aufschäumen lässt. So könnt Ihr dann Euren Cappuccino wie gewohnt zubereiten.

3. Zubereitung des Cappuccinos

Bei der Zubereitung selbst kommt es vor allem darauf an, dass das Getränk angenehm heiß bleibt. Da der Espresso selbst bei perfekter Zubereitung aufgrund der geringen Menge schneller auskühlt, raten wir Euch den Milchschaum zuerst vorzubereiten und erst im Anschluss den Espresso aufzubrühen. Denn die Milch hält aufgrund der größeren Menge die Temperatur besser und sorgt somit dafür, dass der Cappuccino an sich heißer bleibt.

Einfach und klassisch für den puren Genuss

Für den einfachen Genuss in den eigenen vier Wänden ist der Cappuccino ebenfalls bestens geeignet. Es gilt nur die beiden Zutaten, Espresso und Milchschaum, miteinander zu mischen und sofort zu genießen. Wichtig ist in jedem Fall, dass zuerst der Espresso in die Cappuccino-Tasse kommt. Die Milch beziehungsweise den Milchschaum solltet Ihr dann mit viel Schwung in die Tasse gießen. So können Espresso und Milch sich perfekt verbinden und die vollen Aromen entfalten. Da es bei einem einfachen Cappuccino nicht auf die Optik ankommt, könnt Ihr einfach so lange den Milchschaum in die Tasse gießen, bis diese ausreichend gefüllt ist. Durch ein leichtes Schwenken der Tasse bei diesem Vorgang unterstützt Ihr die Verbindung von Espresso und Milchschaum zusätzlich. So gelingt der perfekte Cappuccino-Genuss. Wer mag, kann zum Abschluss noch ein wenig Kakao über die Tasse streuen. Hier raten wir in jedem Fall zu echtem Kakao ohne Zuckerzusatz, da dieser das Aroma des Cappuccinos optimal unterstützt.

Latte-Art: Hart zu meisternde Kunst

Wer die Zubereitung des Cappuccinos gemeistert hat, möchte häufig auch den nächsten Schritt zum Barista gehen. Das Zeichnen von Mustern und Formen in die Crema des Cappuccinos. Diese Latte-Art lässt sich nur durch viel Übung meistern. Wer keinen Kurs machen kann oder möchte, findet auf YouTube eine ganze Reihe von Anleitungen, welche bei den ersten Schritten viel Hilfe bieten.

Cappuccino pur oder darf es etwas mehr sein?

Die meisten Puristen trinken ihren Cappuccino einfach direkt nach der Zubereitung. Doch ein amerikanischer Trend hat auch bei uns Einzug gehalten. Durch unterschiedlich aromatisierte Sirup-Sorten können die verschiedenen Kaffee-Getränke aromatisiert werden. Egal ob Vanille, Nussaroma oder Mandel, das Vorgehen ist bei allen Sirup-Sorten gleich. Wenn Ihr dem Cappuccino mehr Geschmack verleihen möchtet, solltet Ihr den Sirup gemeinsam mit dem Espresso in die Tasse geben und kurz verrühren. Anschließend dann wie gewohnt die Milch aufgießen und mit den beiden Flüssigkeiten verbinden. Durch dieses Vorgehen kann das Aroma sich optimal in der gesamten Tasse verteilen. Der aromatisierte Cappuccino schmeckt somit einheitlicher und harmonischer.

Fazit: Ein Cappuccino ist ein Wohlfühl-Getränk für jede Uhrzeit

Ihr seht, dass es viel zu beachten gibt, um einen perfekten Cappuccino zuzubereiten. Auf der anderen Seite macht aber auch das Experimentieren mit unterschiedlichen Zutaten und unterschiedlichen Zubereitungsformen viel Freude. Daher sollte man sich einfach herantrauen und den ersten eigenen Cappuccino zubereiten. Es wird nicht lange dauern, bis Ihr für den perfekten Cappuccino nicht mehr zum Italiener Eurer Wahl fahrt, sondern diesen einfach gemütlich in den eigenen vier Wänden zubereiten werdet.