
Kaffee kochen ist doch einfach! Oder doch nicht? Wer kennt das Kochen mit der Siebstempelkanne oder weiß, was sich hinter dem Begriff "Türkischer Kaffee" verbirgt? Dieser Artikel befasst sich mit den Röststufen von Kaffeebohnen und erklärt, auf welche Weise Kaffee hergestellt werden kann und welche Vor- oder Nachteile bei den unterschiedlichen Varianten zu finden sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit oder ohne Filterpapier?
- Welche Kaffeezubereitung ist umweltfreundlich?
- Handarbeit oder besser die Technik nutzen?
Inhaltsverzeichnis
- Aromatischen Kaffee kochen mit der richtigen Röstung
- Die Röststufen
- Wie einen guten Kaffee kochen?
- Türkischen Kaffee kochen
- Cold Brew mit der Siebstempelkanne zubereiten
- Filterkaffee kochen
- Kaffee kochen mit Kaffeemaschine für Kaffeepads & Kapseln
- Kaffee kochen mit dem Vollautomaten
Aromatischen Kaffee kochen mit der richtigen Röstung
Durch die Röstung wird den Kaffeebohnen die Feuchtigkeit entzogen, gleichzeitig entstehen Röstaromen und Bitterstoffe. Das Erhitzen sorgt neben einer geschmacklichen Veränderung auch für die typisch braune Farbe der Kaffeebohnen. Am Kaffeestrauch besitzen die Bohnen noch eine grünliche Färbung, die sich erst während des Röstvorganges verändert.
Das Rösten der Kaffeebohnen erfolgt in zwei Varianten, der Heißluft- und der Trommelröstung.
Heißluftröstung
- Röstung erfolgt im Heißluftstrom bei 200 bis 240 Grad Celsius
- Röstdauer von 2 bis 3 Minuten
- Geschmackskomplexität durch schnellen Temperaturanstieg
- Geröstete Kaffeebohnen enthalten mehr Säure sowie Bitterstoffe
Trommelröstung
- Die Kaffeebohnen werden in einer rotierenden Trommel bei 200 Grad Celsius geröstet
- Röstdauer 10 bis 18 Minuten
- Wenig Heißluft
- Langsamer Temperaturanstieg sorgt für intensive Aromen
- Leichte Säure und wenig Bitterstoffe
Die Röststufen
Kaffeebohnen variieren in Ihren Brauntönen. Das kommt daher, weil Kaffeebohnen umso dunkler sind, je länger sie geröstet werden. Die Bohne verliert während des Röstens Gewicht und nimmt an Volumen zu, bis sie aufplatzt. Bei helleren Röstungen, die vorwiegend für Filterkaffee verwendet werden, ist der Röstprozess an dieser Stelle abgeschlossen. Dunklere Röstungen verbleiben so lange in der Heißluft, bis der sogenannte "Second Crack" erfolgt. Beim zweiten Knacken der Bohnen ist die dunklere Röststufe erreicht, die ein intensiveres Röstaroma verspricht.
Helle Kaffeeröstung
- Wird auch Zimtröstung oder skandinavische Röstung genannt
- Röstvorgang endet nach dem "First Crack"
- Bohnen enthalten feine Fruchtnoten (keine starken Röstaromen)
- Der Filterkaffee bringt das natürliche Aroma der Kaffeekirsche hervor
- zarter und fruchtiger Geschmack
- Je heller die Röstung, desto höher der Säuregehalt des Kaffees
Dunkle Kaffeeröstung
- Röstprozess wird erst nach dem "Second Crack" beendet
- Dunklere Färbung der Bohnen
- Intensivere Röstaromen
- Größerer Abbau von Säuren
Wie einen guten Kaffee kochen?
Bevor es Kaffeemaschinen und Filtersysteme gab, wurde Kaffee auf ganz einfache Weise gekocht und als türkischer Kaffee bezeichnet. Der Kaffeesatz befand sich auf dem Boden der Tasse und verlangte vom Kaffeetrinker etwas Geschick, sollten die Kaffeekrümel nicht im Mund landen. Um den Kaffeegenuss zu vereinfachen, brauchte es eine Möglichkeit, den Kaffee vom Kaffeesatz zu trennen, sodass der Inhalt der Kaffeetasse bis zum letzten Schluck ausgekostet werden konnte. Die Ära der Filtersysteme begann.
Ob Handfilter aus verschiedenen Materialien oder Kaffeemaschinen mit verschiedenster Ausführung - mit diesen Geräten gelangte der Kaffeesatz nie wieder in die Tasse. Schauen wir uns jetzt an, auf welche Weise sich Kaffee zubereiten lässt.

Türkischen Kaffee kochen
Zwei Teelöffel Kaffeepulver in die Tasse, mit heißem Wasser aufgießen und schon ist der Türkische Kaffee fertig. Es braucht kein Filterpapier, keine Kaffeemaschine, sondern nur die beiden Grundzutaten, die sich miteinander zu einem Kaffeeerlebnis verbinden. Da man ohnehin warten muss, bis der Kaffee sich abgekühlt hat, gibt es auch keine Probleme mit dem Kaffeesatz. Mehrmaliges Umrühren hilft, dass sich das Kaffeepulver auf dem Boden der Tasse absetzen kann. Dann kommt es nur noch auf die richtige Technik an, beim letzten Schluck kein Kaffeepulver in den Mund zu bekommen.
Cold Brew mit der Siebstempelkanne zubereiten
Kalter Kaffee ist nicht jedermanns Geschmack, doch der Cold Brew ist kein kalt gewordener Kaffe aus der Maschine. Stattdessen kommt Kaffeepulver in kaltes Wasser und verbleibt dort für 24 Stunden. So gelangen die Aromen und die Süße der Kaffeebohnen auf sanfte Weise in das Wasser.
Wird dieser Kaffee in einer Siebstempelkanne angesetzt, kann er im fertigen Zustand mit Handdruck durch den Filter gedrückt werden. Dabei gelangen alle Aromen in die Tasse und sorgen für eine intensive Konzentration. Wem diese zu stark ist, der kann den Cold Brew verdünnen. Dabei ist es egal, ob heißes oder kaltes Wasser verwendet wird, der Kaffee überzeugt mit jeder Temperatur.
Die Siebstempelkanne eignet sich nicht nur für kalten Kaffee, sondern ist ebenso für das Heißgetränk geeignet. Dafür wird kein separater Filter benötigt und das Gerät ist auch von einer Steckdose unabhängig. In der Kanne befindet sich stattdessen ein sogenannter Stempel mit einem Sieb, durch den das Kaffeepulver nach dem Ziehen auf den Boden gepresst wird. Auf diese Weise trennen sich Kaffee und Kaffeesatz.
Für die Siebstempelkanne sollte grob gemahlenes Kaffeepulver verwendet werden, damit dieses nicht durch das Sieb dringen kann. Anschließend wird heißes Wasser zugegeben und umgerührt. Wenige Minuten ziehen lassen und anschließend den Stempel sanft nach unten drücken und den Kaffee servieren.
Filterkaffee kochen
Filterkaffe lässt sich mit einer Filterkaffeemaschine oder einem Handfilter kochen. Beide Varianten funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Das Kaffeepulver befindet sich in einem Filter und wird mit heißen Wasser übergossen, das auf seinem Weg durch den Filter alle Aromen mit sich nimmt.
Handfilter
Auch hier gibt es verschiedene Versionen. Entweder kommt eine Filtertüte in einen Handfilter, der anschließend auf eine Tasse oder Kanne gestellt wird. Nach der Kaffeezubereitung muss der Papierfilter samt Kaffeesatz entsorgt werden. Im Gegensatz dazu sind sogenannte Dauerfilter die umweltfreundlichere Lösung. Diese Filter bestehen aus Stoff oder einem dünnen Metall. Das Kaffeepulver wird auch hier eingefüllt und mit heißem Wasser übergossen. Anschließend fällt nur der Kaffeesatz als Müll an (der sich auch als Blumendünger verwenden lässt), das Filtersieb wird hingegen nur ausgewaschen und wiederverwendet. Der einzige Nachteil ist die begrenzte Filtergröße, die sich für einzelne Tassen eignet. Für eine komplette Kaffeekanne muss die notwendige Wassermenge in mehreren Etappen in den Filter gegossen werden. Das bedeutet etwas mehr Zeitaufwand gegenüber einer Filterkaffeemaschine.
Filterkaffeemaschine
Bei einer klassischen Kaffeemaschine wird Wasser im Wassertank zum Kochen gebracht, anschließend läuft dieses durch einen Filter, in dem sich das Kaffeepulver befindet, um mit den herausgelösten Aromen in die Kaffeekanne zu laufen. Hier ist keinerlei Handarbeit gefragt und das Durchlaufen einer Kaffeemaschine versorgt eine komplette Kaffeetafel. Die Heizplatte der Maschine hält den Kaffee warm, der Filter wird in den Müll entsorgt und das Brühen des Kaffees muss nicht beaufsichtigt werden. Für Einzeltassen ist diese Art des Kochens von Kaffee allerdings ungeeignet.

Kaffee kochen mit Kaffeemaschine für Kaffeepads & Kapseln
Hier wird das Kaffeepulver nicht selbst portioniert und in einen Filter gefüllt, stattdessen werden Pads oder Kapseln verwendet. Diese gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Varianten. Sie werden in die Kaffeemaschine gelegt und kommen nach ihrer Verwendung in den Hausmüll. Obwohl diese Art der Kaffeeherstellung keinerlei Arbeitsaufwand erfordert, kann sie im Gegensatz zu anderen Methoden kostenintensiver ausfallen, denn Pads und Kapseln haben ihren Preis. Außerdem lässt sich diese Kaffeezubereitung nicht als umweltfreundlich bezeichnen, denn sie produziert eine extreme Menge Müll.
Kaffee kochen mit dem Vollautomaten
Kaffeevollautomaten gibt es in verschiedenen Ausführungen. Trotzdem funktioniert das Zubereiten von Kaffee bei allen auf die gleiche Weise. Zuerst werden die Kaffeebohnen in der Maschine zerkleinert, anschließend wird der Kaffee frisch gebrüht. Je nach Modell ist es möglich, verschiedene Kaffeevarianten herzustellen. Die Anwendung beschränkt sich auf wenige Handgriffe:
- Kaffeebohnen, Wasser und nach Wunsch und Modell Milch einfüllen
- Gewünschte Kaffeevariante auswählen
- Zubereitung starten und anschließend genießen
Fazit - Kaffeegenuss ist individuell
Geschmackliche Vorlieben sind immer individuell, daher gibt es keine Art und Weise, auf die Kaffee "richtig" gekocht werden kann. Wasser und Kaffeepulver müssen zusammenkommen - wie, das ist jedem Kaffeetrinker selbst überlassen. Wer Technik liebt, ist mit modernen Kaffeemaschinen bestens beraten. Wer alleine lebt oder das Individuelle vorzieht, wird mit einem Handfilter oder einer Siebstempelkanne glücklich. Wichtig ist nur, dass bestes Aroma auch die besten Kaffeebohnen braucht.